Geschäftsbericht 2023/2024

Die Gästezahlen in den Monaten Mai bis August bewegten sich auf dem Niveau der jeweiligen Rekordwerte aus den Vorjahren. Auffallend waren die Steigerungen gegenüber dem Vorjahr im Mai (+18.2%) und Juni (+27.3%). Beste Witterungsverhältnisse und eine gesteigerte Zahl von Gästen aus Übersee ermöglichten diese Resultate. Ebenfalls zeigte der September mit einer Steigerung von 29.9% ein noch nie registriertes Ergebnis. Der Rekord an Erstzutritten vom Sommer 2019 wurde im Total um 3.6% übertroffen. Die Umsätze konnten dazu um 22.5% gesteigert werden. Der markant gesteigerte Umsatz ist klar der hohen Wertschöpfung des Ausflugs- und Exkursionstourismus geschuldet. Dies widerspiegelt sich zum Beispiel in einer Umsatzsteigerung von Tickets mit dem Ziel Matterhorn Glacier Paradise, welche gegenüber dem Vorjahr um 13.7% gesteigert werden konnte.

Der Anteil des Sommergeschäftes am Verkehrsertrag betrug 28% des Gesamtverkehrsertrages. Das sehr gute Sommergeschäft wird anteilsmässig durch das starke Ergebnis im Wintergeschäft prozentual relativiert.

Trotz unzureichender Schneedecke auf dem Gletscher aufgrund der trockenen Witterung im Winter 2022/2023 konnte das Sommerskigebiet durchgehend betrieben werden. Somit konnten die Erträge aus dem Trainingsbetrieb wieder auf dem gewohnten Niveau der Vorjahre stabilisiert werden. Die Pistenflächen präsentierten sich in bestem Zustand. Leider konnten aufgrund der Wettersituation in der zweiten Hälfte Oktober und im November diese hervorragenden Rahmenbedingungen nicht für das Training und die Durchführung der Weltcup-Rennen im Rahmen des «Matterhorn Cervino Speed Openings» genutzt werden.

Nach zwei ausgesprochen niederschlagsarmen Wintern mit langen Schönwetterperioden war der Winter 2023/2024 geprägt von unsteter Witterung, oftmals auch an wichtigen Wochenenden. So musste im November ein Rückgang der Gästezahlen um 20.3% registriert werden. Die Monate Dezember bis Februar bewegten sich, die jährlichen Verschiebungen basierend, auf der wechselnden Feiertagslage berücksichtigt, auf dem Niveau der zurückliegenden Spitzenergebnisse. Ab Mitte März beeinträchtigten die Witterungsverhältnisse die Gästezahlen negativ, was sich sehr eindrücklich auch im Verteilschlüssel mit der Cervino S.p.A widerspiegelte. Die sonst für Zermatt wichtigen Monate März und April präsentierten sich mit bescheidenen Zahlen betreffend Gästeaustausch mit Italien, wodurch die Verrechnung mit klar weniger Guthaben als in den Vorjahren für die Zermatt Bergbahnen AG schloss.

Die Pisten-Verbindung nach Italien war an 89 von 181 Saisontagen nicht verfügbar. Im November, welcher bei normalen Verhältnissen einen regen Austausch von Vorsaisongästen zwischen Zermatt und Cervinia mit sich bringt, mussten 20 Schliessungstage verzeichnet werden.

Die bis in den Juni 2024 andauernden Niederschläge bescherten unseren Gletschern endlich die lang gewünschte notwendige Schneedecke für die Sommermonate. Dadurch wurde jedoch der Aufwand beim Unterhalt der technischen Anlagen sowie für den Pistenbau gesteigert. Der strategische Stopp betreffend Trainings für Weltcup- und Europacup-Teams ermöglichte unserer Gletschercrew, sich zurückgestellten Arbeiten zu widmen, welche auch dem regulären Winterbetrieb auf dem Gletscher zugutekommen werden.

Mit Genugtuung dürfen wir feststellen, dass vermehrt Wintersportgäste aus den Überseemärkten das Angebot von Zermatt nutzen. Dies äussert sich darin, dass wir zunehmend Skisport-Anfänger aus den asiatischen Märkten auf unseren Pisten beobachten können. Die guten Zahlen von Gästen aus Nordamerika wurden auch im zurückliegenden Winter bestätigt. Wiederum resultierte aus der Kooperation mit dem IKON-Pass eine beachtliche Anzahl von Gästezutritten mit diesem nordamerikanischen Skipassprodukt. Der bestehende Zusammenarbeitsvertrag mit der «Alterra Mountain Company» konnte mittelfristig verlängert werden.

Nach dem sehr guten Sommerergebnis 2023 konnte auch im Winter 2023/2024 ein sehr guter Verkehrsertrag erzielt werden. Dazu beigetragen haben das dynamische Pricing und die Zahlungen aus dem IKON-Pass, für die mit diesem Produkt erzielten Tageserstzutritte. Die Steigerung im Einzelreiseverkehr (+8.8%) und das gute Ergebnis beim Schneesport (+6.74%) ermöglichten einen Personenverkehrsertrag in der Höhe von CHF 89.23 Mio., was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 7.68% entspricht. Der übrige Betriebsertrag ist ebenfalls leicht höher als im Vorjahr, nicht zuletzt aufgrund der hervorragenden Zahlen, welche durch das Restaurant Matterhorn Glacier Paradise und in den Shops erwirtschaftet werden konnten. Der Nettobetriebsertrag beläuft sich auf CHF 94.4 Mio., was einem neuen Rekordergebnis gleichkommt.

Der Betriebsaufwand ist um CHF 4.29 Mio. oder 10.9% höher als im Vorjahr. Die um 9% gestiegenen Personalkosten sind mit einem höheren Personalbestand zur Kompensierung einer zusätzlichen Woche Ferien, der Inbetriebnahme der neuen, zusätzlichen Bahnanlage Testa Grigia –Matterhorn Glacier Paradise und der erstmals ganzjährig verbuchten allgemeinen Lohnerhöhung von 5% zu begründen. Sichtbar werden diese Veränderungen auch beim Personalbestand Jahresangestellte, welcher sich von 243 auf 260 erhöht hat.

Der Sachaufwand erhöhte sich um 13.22%. Beim Aufwand für Unterhalt, Reparaturen und Ersatz war weiterhin die Teuerung für Industriegüter spürbar. Grosse Unterhaltsarbeiten wurden am Matterhorn-Express vorgenommen. Weiter fielen auch die umfassenden, periodischen Unterhaltsarbeiten nach sechs Betriebsjahren, die in diesem Geschäftsjahr erstmals am Matterhorn Glacier Ride I ausgeführt werden mussten, ins Gewicht.

Im Bereich Energie haben wir ganzjährig erstmals eine Preiserhöhung von 1 Rp. /KWh zu verbuchen. Weiter sind beim Strombedarf auch erstmals der Betrieb des Matterhorn Glacier Ride II zu berücksichtigen sowie der umfassende und bis ins erste Quartal 2024 dauernde Einsatz der Beschneiungsanlagen.

Eine leichte Erhöhung der Treibstoffkosten bei fast identischem Verbrauch zum Vorjahr, ist der allgemeinen Marktsituation geschuldet. Seit 2022 ist es aufgrund der Marktsituation (unsichere politische Weltlage) nicht mehr möglich, Warentermingeschäfte mit Dieseltreibstoff zu machen. Mittels solcher Termingeschäfte konnte in den Vorjahren der Beschaffungspreis jeweils für zwei Jahre abgesichert werden.

Mit den wichtigen Kennzahlen, EBITDA (53.8%) und Cashflow (50.2%) bestätigt das Jahresergebnis die Rekordwerte aus dem Vorjahr (2022/2023 EBIDTA 55.3%; Cashflow 51.7%). Erfreut dürfen wir zur Kenntnis nehmen, dass auch unter erschwerten Rahmenbedingungen (Teuerung, Lieferketten), die Benchmark-Werte der Bergbahnbranche weit übertroffen sind. Das EBITDA steigerte sich gegenüber dem Vorjahr um CHF 2.08 Mio. oder +4.3%, der Cashflow um CHF 1.89 Mio. oder 4%. Die getätigten Abschreibungen erreichten im vergangenen Geschäftsjahr CHF 44.61 Mio.

In der Bilanz wäre eine Abnahme beim langfristigen Fremdkapital zu erwarten gewesen. Da jedoch im Laufe des Geschäftsjahres die Kosten der Pendelbahn Zermatt – Furi in Form eines Leasings eingebucht worden sind, veränderte sich das langfristige Fremdkapital nur marginal. Ebenfalls verhinderte die vorgenommene Grossinvestition Talstation Schluhmatte inklusive Verwaltungsgebäude, Reinvestitionen beim MGR II und andere laufende Investitionen einen Abbau des Fremdkapitals. Gemäss Investitionsplanung wird das Geschäftsjahr 2024/2025 bei normalem Geschäftsgang zu einer Rückführung von Fremdkapital führen.

Die Bilanz unserer Unternehmung präsentiert sich robust und die wichtige Kennzahl der Fremdverschuldung hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert.